Die Ladesäule für das Elektroauto

Die Energiewende ist in vollem Gange und entsprechend schreitet der Ausbau der dafür notwendigen Infrastruktur in Deutschland und in Europa voran. In manchen Regionen geschieht dies schneller als in anderen. Fest steht jedoch, dass die Ladesäule für das E-Auto zukünftig zur alltäglichen Erscheinung im Stadtbild gehören wird. Doch was genau ist das, wo finden Sie im Zweifelsfall eine und wie funktioniert sie?

Eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge dient, wie der Name bereits andeutet, zum Aufladen des Akkumulators eines E-Autos. Weitere Begriffe hierfür sind Stromtankstelle, Ladepunkt oder Ladestation. Ladesäulen gibt es im öffentlichen, halböffentlichen sowie privaten Raum. Es bestehen sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Nutzungsmöglichkeiten. In ihrer Bauart sind Ladesäulen häufig Zapfsäulen für herkömmliche Kraftstoffe nachempfunden. Der Ladestrom kommt hier jedoch aus unterschiedlichen Kabelanschlüssen.

Welche Arten von Ladesäulen gibt es?

Die einfachste (private) Variante einer Ladestation besteht lediglich aus einer wohnungsüblichen Steckdose, einem Ladegerät sowie einem ICCB-Kabel. Aus unterschiedlichen Gründen sollten Sie die Schukosteckdose jedoch nur im Notfall nutzen (auch als Notladung bekannt). Typischerweise leisten öffentliche Ladepunkte mit Wechselstrom zwischen 11 und 22 kW. Bei Kombi- und Schnell-Ladestationen liegt die Ladeleistung bei über 22 kW (derzeit gibt es Leistungen von 43, 50, 150 und 350 kW im öffentlichen Raum. Auch ein Prototyp mit 450 kW wurde bereits getestet).

Hier eine Übersicht über alle relevanten Typen von Ladesäulen in Deutschland und Europa:

  • Ladesäule Typ 1: Diese Ladesäule stellt in der Regel Wechselstrom-Leistungen von 3,8 kW, 5,8 kW und 7,4 kW bereit. Fahrzeuge benötigen einen Typ-1-Anschluss.
     
  • Ladesäule Typ 2: Hier werden Ladeleistungen von 3,6 kW, 11 kW, 22 kW und 43 kW Wechselstrom erreicht. Ihr E-Auto benötigt einen Typ-2- oder Combo-2-Ladeanschluss. Je nach Stationausstattung ist ein Anschlusskabel mitzubringen.
     
  • Ladesäule CCS Combo 2: Eine Schnell-Ladestation, die typischerweise 50 kW Leistung liefert. Ihr Fahrzeug braucht hier einen CCS-Combo-2-Ladeanschluss.
     
  • CHAdeMO-Ladesäule: Abhängig von der Station sind Leistungen von 22 oder 50 kW möglich. Der Ladepunkt liefert Gleichstrom und Ihr Auto braucht einen CHAdeMO-Ladeanschluss.
     
  • Supercharger von Tesla: Diese Ladestationen sind eigens für Tesla-Fahrzeuge entwickelt worden. Sie bieten für gewöhnlich eine Ladeleistung von bis zu 120 kW.

Teilweise können die aufgeführten Ladesäulen auch als Kombigeräte konzipiert sein. Dies ist vor allem für all jene wichtig, die zum Beispiel ein Fahrzeug mit Typ-1-Stecker haben, der in Europa nicht dem Standardsteckertyp entspricht. Für alle Ladesäulen gilt, dass das Bordladegerät Ihres Fahrzeugs die angebotene (maximale) Leistung auch aufnehmen können muss. Andernfalls dauert der Tankvorgang länger.

Steckertypen und Lademodi für Elektrofahrzeuge

Die verschiedenen Typen von Ladesäulen geben bereits einen Hinweis darauf, welche Kabel für Stromtankstellen in Benutzung sind. In Europa ist der Typ-2-Stecker als Standard für Wechsel- und Drehstrom festgelegt worden. Es gibt jedoch noch andere Steckertypen, die nicht unbedingt für den Gebrauch an Ladesäulen vorgesehen sind:

  • Der Typ-1-Stecker ist für Wechselstrom ausgelegt und lädt mit einer Leistung bis zu 7,4 kW. Er wird vor allem für asiatische Automodelle benutzt.
     
  • Der Typ-2-Stecker ist ebenso für Wechselstrom ausgelegt und lädt mit bis zu 43 kW. Er ist auch als Mennekes-Stecker bekannt und fungiert als Standardstecker in Europa.
     
  • Der CCS-Stecker Combo 2 (CCS steht für Combined Charging System) ist ein Kombinationssteckertyp für Schnell-Ladestationen, mit dem Sie sowohl Wechsel- als auch Gleichstrom laden können. Die Ladeleistung kann bis zu 350 kW erreichen, beträgt in der Regel aber nur 50 kW.
     
  • Der CHAdeMO ist der Standardstecker für japanische Automodelle und für die Nutzung an Schnell-Ladestationen vorgesehen. Er arbeitet mit Gleichstrom und in der Praxis erreichen Sie mit ihm eine Ladeleistung von bis zu 150 kW.
     
  • Der rote einphasige CEE-Stecker hat eine Ladeleistung von bis zu 22 kW für Wechselstrom. Er ist für eine Dauerbelastung geeignet, braucht allerdings eine mobile Ladebox und eine In-Kabel-Kontrollbox (ICCB.)
     
  • Der blaue dreiphasige CEE-Stecker leistet 3,7 kW und ist auch für Wechselstrom ausgelegt. Er benötigt wie die Variante in Rot eine mobile Ladestation und eine ICCB.

Unterschiedliche Ladesteckertypen

Neben dem Steckertyp ist die Art des Ladens in Bezug auf die elektrischen Phasen von Bedeutung. Für alle Wechselstromkabel gilt, dass ein dreiphasiges Laden mehr Leistung zulässt. Der Typ-1-Stecker und der blaue CEE-Stecker laden beide nur einphasig und sind entsprechend leistungsärmer und langsamer als ihre dreiphasig ladenden Varianten.

Was Sie beim Benutzen einer Ladesäule auch beachten sollten, sind die Arten, auf denen Sie Ihr Fahrzeug mit einer Stromtankstelle verbinden können. Entweder ist das Ladekabel beidseitig gesteckt, fest mit dem Fahrzeug oder mit der Ladestation verbunden. Darüber hinaus gibt es auch unterschiedliche Lademodi. Im Kontext Ladesäule sind folgende relevant:

  • Mode-2-Kabel geben dem Bordlader im Fahrzeug die Strombegrenzung des Ladepunkts vor.
     
  • Mode-3-Kabel machen die wechselseitige Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation möglich.
     
  • Mode-4-Kabel sind für Gleichstromladeverfahren gedacht und ermöglichen ebenfalls die Kommunikation zwischen Ihrem E-Auto und der Ladesäule.

Wichtig ist, dass Sie etwaige Kompatibilitätsprobleme im Vorfeld Ihrer Fahrten berücksichtigen und Ihre Route entsprechend planen. Zu diesem Zweck sollten Sie die Standorte von Ladepunkten kennen, welche auf die Spezifikationen Ihres Fahrzeugs ausgelegt sind.

Wie finde ich eine Ladesäule?

Als Nutzer eines Elektroautos stellt sich ganz schnell die Frage: Wo stehen Ladesäulen? Und wie komme ich dorthin? Deutschland verfügt mittlerweile über rund 17.400 öffentliche Ladestationen, sodass die Abdeckung relativ gut ist.

Es gibt mehrere Websites, die eine Ladesäulen-Karte bereitstellen. Die Bundesnetzagentur bietet zum Beispiel ein Ladesäulenregister an, mit dessen Hilfe Sie Stromtankstellen im Bundesgebiet finden können. Suchen Sie beispielsweise Stromtankstellen in München oder Hamburg, werden Sie dort oder auch auf den Seiten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fündig. Filteroptionen nach Ladeeinrichtungen, Kabeltypen, Landkreisen, Bezahlmethoden oder dem Abrechnungsmodus erleichtern die Suche erheblich.

Wie funktioniert eine Ladesäule?

Sie haben eine Ladesäule gefunden und wollen Ihr Fahrzeug nun aufladen. Da das Netz an Ladestationen von unterschiedlichen Verbünden bestückt wird, variiert auch die Benutzung und die Abrechnung der einzelnen Stationen. Sie benötigen also eine entsprechende RFID-Karte oder E-Ladesäulen-App, um die Ladesäuleninfrastruktur auch nutzen zu können. Mittlerweile gibt es jedoch auch Chips oder Apps, die verbundübergreifend funktionieren. Nichtsdestotrotz variiert die Benutzung eines Ladepunkts nach wie vor.

Ein typisches Vorgehen sieht folgendermaßen aus:

1. Halten Sie Ihre Ladekarte vor das Kartenlesegerät.

2. Wählen Sie den gewünschten Ladepunkt aus und bestätigen Sie Ihre Auswahl.

3. Je nach Gegebenheiten stecken Sie Ihr mitgebrachtes Ladekabel in das Fahrzeug und        die Ladesäule oder nutzen das fest installierte Kabel.

4. Starten Sie den Ladevorgang mit einem Druck auf das Säulendisplay.

5. Wenn Sie den Ladevorgang beenden wollen, halten Sie Ihre Ladekarte erneut vor das        Lesegerät und drücken auf dem Display auf Stopp.

6. Jetzt können Sie das Ladekabel entriegeln und von Fahrzeug und Ladesäule trennen.

Die meisten Ladestationen sind mit Bedienungsanleitungen bestückt, die den Tankvorgang erklären. Im Zweifelsfall sollten Sie sich im Vorfeld einer Fahrt mit Hilfe des Ladesäulenregisters so gut wie möglich über vorhandene Typen von Ladestationen informieren.

Wallbox für das heimische Laden

Auch wenn mittlerweile Tank-Karten für die Nutzung von Angeboten mehrerer Verbünde existieren, gibt Stiftung Warentest zu bedenken, dass das vorhandene Tarifnetz sowie die unterschiedlichen Abrechnungsarten an den Ladepunkten häufig intransparent und verwirrend für Verbraucher sein können. Zudem ist das Ladesäulennetz noch deutlich ausbaufähig.

Aufgrund dieser und anderer Umstände laden Nutzer von Elektroautos Ihre Fahrzeuge laut Statistiken bevorzugt an der heimischen E-Ladesäule auf. Denn dadurch ist Planungssicherheit zumindest für den Start jeder Fahrt garantiert. Dieser Ladevorgang funktioniert mit einer Wallbox, also einer Wandladestation, die Sie beispielsweise in der Garage anbringen können.

Welche Autostromtarife es für das heimische Laden gibt, können Sie in einem entsprechenden Strompreisvergleich ermitteln. Simplaro ermittelt die Tarife anhand von Kriterien des Verbraucherschutzes. Das bedeutet, dass nur solche Angebote berücksichtigt werden, die über lange Preisgarantien, kurze Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen sowie eine transparente Kennzeichnung ihrer Stromquellen verfügen.

Die Ladesäule – ein Fazit

Beim Strom tanken an einer Ladesäule sollten Sie also auf folgende Aspekte achten, um das Laden Ihres Elektroautos zu jeder Zeit so einfach, effizient und sicher wie möglich zu machen:

  • Welche Ladeleistung hat die Ladestation (kW-Zahl)?
  • Welche Technik ist im Auto verbaut/welche Leistungsaufnahme ist möglich?
  • Welche Kabel haben/benötigen Sie (Typ 1, Typ 2, etc.)?
  • Wie viele Phasen können genutzt werden?
  • Wo finden Sie Ladesäulen (wie viel müssen Sie im Vorfeld planen)?
  • Wie funktionieren die für Ihre Fahrt relevanten Ladesäulen?
  • Welche Abrechnungsmethoden können Sie nutzen?
Simplaro berechnet
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